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«Unity in Diversity», Radio RaBe feiert im Mai unter diesem Motto sein 25-Jahr-Jubiläum

22.03.2021

Bunt, vielfältig, verschieden, vielseitig: Dafür steht Radio RaBe seit die Station 1996 auf Sendung gegangen ist. Auch ein Vierteljahrhundert später wird beim Sender Diversität gross geschrieben. Zum Jubiläum «zügelt» RaBe für vier Monate in Nähe des Eigerplatzes in die Zwischennutzung «Sollbruchstelle Dazwischen». Von dort aus überrascht RaBE im Mai mit einem bunten Programm in Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren der Berner Kunst- und Kulturszene.

Bild Legende:

TEXT: MARTIN GRASSL; BILDER: ZVG

Schon seit Februarbeginn hat sich Radio RaBe in rund 20 Räumen in der Zwischennutzung «Sollbruchstelle Dazwischen» an der Belpstrasse 53 eingemietet, um sich auf die geplanten Jubiläumsveranstaltungen vorzubereiten. Am 1. März erfolgte mit einem virtuellen Apéro der offizielle Projektstart. Denn das Team aus Sendungsmachenden hat vor Ort gemeinsam mit ausgewählten Akteurinnen und Akteuren der Berner Kunst- und Kulturszene einiges vor. Unter der Affiche «All You Can Art» soll eine künstlerische Gesamtschau ganz im Zeichen von «Unity in Diversity» entstehen. Diverse Kulturdisziplinen werden vereint und zugleich wird die Belpstrasse 53 zum Veranstaltungs-, Sende-, Arbeits- sowie Begegnungsort. Damit wird die Farbigkeit der RaBe-Community perfekt widerspiegelt. Während des Monats Mai lädt der pulsierende Ort das Publikum dann zum Besuch. Hier wird immer etwas los sein: Es gibt Live-Sendungen, eine Vinylausstellung, Bars, einen Retro Game Room, Video- und Klanginstallationen und vieles mehr, dazu Mini-Konzerte. Ausserdem geht während acht abendlichen Vorstellungen die theatralische Performance «Büro für Bürokratie» über die Bühnen. Das Stück ist eine Zusammenarbeit von Berner Künstlerinnen und Künstlern aus den Bereichen Theater, Tanz und Musik unter Leitung des Regisseurs Dennis Schwabenland. Über mehrere Bühnen, weil Dennis Schwabenland zusammen mit dem Ausstatter Christof Bühler einen verschachtelten, kafkaesken Theater-Parcours erschaffen wird, ein vor Absurditäten strotzendes «Büro für Bürokratie». Das Publikum wird durch dessen verschiedene Abteilungen geschleust und Zeuge, wie gute Ideen im Mahlwerk der Bürokratie zerrieben, Menschen in Schubladen gezwängt oder unter Bergen von Formularen begraben werden: Eine Referenz an den beschwerlichen Marsch durch die endlosen Gänge der Behörden, bis Radio RaBe endlich die ersehnte Sendekonzession erteilt wurde.

«All You Can Art» sorgt überhaupt mit unterschiedlich in Szene gesetzten Räumen für bauliche Überraschungsmomente: Hinter jeder Tür darf das Publikum ungeahnte Settings erwarten. Zum Abschluss des RaBe-Gastspiels in der «Sollbruchstelle Dazwischen» wird der 25. Geburtstag des Senders laut gefeiert. Sofern es die Corona-Situation zulässt steigt dazu an der Finissage vom 21. und 22. Mai ein Party-Wochenende.

Sich das RaBe-Sujet seiner Wahl drucken lassen
In einem der Räume des RaBe-Gastspiels befindet sich zudem ein Siebdruckzimmer. Diverse Berner Grafikerinnen und Grafiker, Künstlerinnen und Künstler sowie Studierende der Berner Schule für Gestaltung haben eigens aus Anlass des RaBe-Jubiläums insgesamt 25 persönliche Sujets zum Thema «Unity in Diversity» kreiert. Das Publikum kann im Mai im Siebdruckzimmer Plakate, Taschen, Shirts et cetera mit dem Sujet der eigenen Wahl bedrucken lassen.

Die etwas andere Playlist «25 x 25»
Unter den fast 200 Sendungsmachenden bei Radio RaBe sind etliche auf Kultur und insbesondere Musik spezialisiert. Gerade in Zeiten der Dominanz von Algorithmen, die weitgehend unser musikalisches Menu zusammenstellen, kommt menschlichen Kuratorinnen und Kuratoren von Playlists eine neue Rolle zu. Im Gegensatz zur künstlichen Intelligenz sind sie imstande, Lokales, Nischen und Subkulturen herauszufiltern. Zum 25. Geburtstag von Radio RaBe wurden 25 hauseigene Musiksendungen ausgewählt, welche jeweils eine Liste mit 25 «best of» Songs ihres abgedeckten Genres erstellt haben. Sie werden zwischen März und Dezember während 25 Spezialsendungen ausgestrahlt. Dem Projekt liegen natürlich auch fremdsprachige Sendungen zugrunde, womit auch iranische, griechische oder kroatische Lieblingssongs zum Zuge kommen.

Bewegte Geschichte
Radio RaBe wurde vor 25 Jahren mit der Absicht gegründet, Menschen, die ansonsten gerne überhört werden, eine Stimme zu verleihen. Die im Kollektiv organisierten, politisch links zu verortenden Gründungsmitglieder waren von der damaligen Utopie getrieben, einen Sender mit einer gesellschaftlich breit gefächerten Redaktion zu schaffen. Das Team sollte die Gleichberechtigung der Geschlechter verkörpern, aber auch die aktive Teilhabe von Migrantinnen und Migranten. Der Kampf um die Sendekonzession scheiterte zunächst an der aufwendigen Bürokratie sowie der Ablehnung auf politischer Seite. Hinzu kam das Ringen mit den Finanzen und der Bereitstellung der nötigen Sendetechnik, damit überhaupt ein einigermassen normaler Radiobetrieb aufgenommen werden konnte. Die ehrenamtlichen Radiomacherinnen und -macher von Radio RaBe haben seither in den 25 Jahren viel Anfeindungen, Krisen, Teamwechsel und sogar einen Brand, der beinahe das gesamte Studio zerstörte, überstanden.

Der Sender trat immer wieder auch aktiv als Veranstalter auf den Plan, etwa mit den Berner Humortagen, dem RaBe-Fest, der Lorraine Chilbi oder Tango auf der Schütz. Weiter wurden soziokulturelle Radio-Projekte wie «vox mundi» mit Migrantinnen und Migranten sowie Einheimischen, «Happy Radio» mit Menschen mit Beeinträchtigung oder Sendungen mit Schulklassen, Jugendlichen oder Studierenden initiiert.

Es lag auf der Hand, dass RaBe nun zu seinem 25. Geburtstag mit «Unity in Diversity» ein besonderes Projekt ausgeheckt hat: Es wird die täglich gelebten Ideen und Werte der Diversität in die Stadt hinaustragen und selbstbewusst zelebrieren.

Wahnsinnsradio – 25 Jahre RaBe

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