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La Cappella – wo noch künstlerische Wunder geschehen

05.11.2018

Bis über die Landesgrenzen hinaus ist sie bekannt, die «La Cappella» im Berner «Breitsch». Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens trumpft das Haus mit einem besonderen Jubiläumsprogramm auf. Speziell zu erwähnen sind Hommagen junger Bardinnen und Barden an die legendären Berner Troubadours sowie an den deutschen Liedermacher Christof Stählin. Weiter wird ein einzigartiges Klassikprojekt aufgegleist, welches das Genre entstaubt. Erwähnte Programmleckerbissen kommen dank der Geldsumme des diesjährigen Kulturpreises zustande, den die Burgergemeinde der «La Cappella» im Frühjahr verliehen hatte.

 

TEXT: MARTIN GRASSL; BILDER: SIMON STÄHLI

«La Cappella»-Hausherr Christoph Hoigné bittet in den Gästeraum im oberen Stockwerk der Spielstätte. Überall herrscht kreatives Durcheinander. Frische Plakate und Flyer stapeln sich auf Tischen und Stühlen. Aus dem Saal unten hört man die Truppe vom heutigen Abend proben. Die neue Saison nach der Sommerpause Ende August hat eben erst angefangen. Das Kulturhaus brummt. Ein bestens gelaunter Hoigné nimmt einen schnellen Schluck aus seiner Espressotasse und legt sogleich los. Die Preissumme von 100 000 Franken sei gerade recht zum 20-jährigen Jubiläum gekommen und ermögliche nun dem Haus im Jubiläumsjahr die Realisation spezieller Produktionen, freut sich Hoigné. Auch eine neue Veranstaltungsreihe für die Saison 2019 / 2020 soll jetzt schon angeschoben werden. Doch alles der Reihe nach. Das 20-Jahr-Jubiläum der «La Cappella» steht unter dem Motto «20 alte Freunde, 20 neue Freunde». Der Blick zurück soll zugleich auch ein Blick nach vorn sein.

Hommage an die Berner Troubadours

Das burgerliche Preisgeld ermöglicht hierbei unter anderem eine Hommage an die Berner Troubadours, die dem Haus von Beginn weg eng verbundenen waren und von denen heute lediglich noch Ruedi Krebs und Jacob Stickelberger am Leben sind. Die Hommage wird an drei Abenden im November und Dezember 2018 von den nachgeborenen Liedermachertalenten Lisa Catena, Oli Kehrli, Ben Vatter und Martin Hauzenberger dargeboten werden. Sie werden ihren jeweils sehr persönlichen Bezug zu den Berner Troubadours herausstreichen, aber auch ihr Feld mit eigenen Nummern abstecken und somit zeigen, wohin die Reise des Berner Chansons geht. Hoigné hofft, dass Ruedi Krebs und Jacob Stickelberger an einem dieser Abende den Weg in den Zuschauerraum der «La Cappella» finden werden. Ein weiterer Leckerbissen stellt die Hommage an den süddeutschen Liedermacher, Kabarettisten und Nachwuchsförderer Christof Stählin dar, der ebenfalls oft in der «La Cappella» gastiert hatte. Sechs seiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler, die heute zwischen Berlin und Mailand verstreut leben, kommen extra für einen Abend auf die «La Cappella»-Bühne und singen Stählins schönste Lieder, aber auch eigene, von ihm inspirierte Chansons. Diese Hommage am 24. November mit Martin Betz, Luise Enzian, Sebastian Krämer, Uta Köbernick, Annett Kuhr und Liv Markus’ sollte man sich nicht entgehen lassen.

Wider die Steifheit im Klassikbetrieb
Die Hoffnung stirbt zuletzt, und keineswegs in einer Kulturkappelle. Nicht, dass es in der Klassik an jugendlich-frisch zupackendem Nachwuchs fehlen würde. Doch der gesellschaftliche Rahmen, in dem sie stattfindet, sei steif und verkopft und widerspiegele in keiner Weise ihre unverkrampften Schöpfer, wie Hoigné findet. Die «Cappella» will in der nächsten Saison einen entsprechenden Impuls geben. Eine neu konzipierte Klassikkonzertreihe unter der künstlerischen Leitung von Sonja Koller (ehemals Berner Sinfonieorchester und Mahler Chamber Orchestra) soll das Publikum richtiggehend in Bewegung versetzen. Regungslos dasitzen und gelegentliche Huster sind für einmal verpönt. Klassische Musik aufführen verlangt den Musikerinnen und Musikern körperlich einiges ab. Viele unter ihnen betreiben daher ausgleichende und ergänzende Bewegungstrainings wie Alexandertechnik, Yoga oder Feldenkrais. An der fünfteiligen Konzertreihe in der «Cappella» werden Kammermusikensembles auftreten, die mit Körperarbeit vertraut sind. Pro Veranstaltung gelangt nur ein einzelnes, den Musikerinnen und Musikern besonders am Herzen liegendes Werk zur Aufführung. Das Publikum erhält zu Beginn seitens der Interpreten eine Werkeinführung sowie eine kurze Lektion in Sachen Wahrnehmung und Bewegung. Während des Konzerts sollen die Zuhörenden dann nicht auf ihren Sitzen kleben bleiben, sondern der Musik folgen. Das kann auch Bewegung mit einschliessen. Sie werden somit alte Musik ganz neu erleben, wie Hoigné zufrieden meint, bevor er den Schreibenden zum Abschied zur Kappellentür geleitet. Es stehe heute noch viel Arbeit an. Daran kann keinerlei Zweifel bestehen.

Porträt Kulturpreisträger der Burgergemeinde Bern 2018 – «La Cappella»

Von der Methodistenkapelle zu Berns erster Adresse für Chanson & Kabarett

Im Mai 1998 fanden in der 1907 gebauten Wesley-Kapelle die letzten Gottesdienste statt, am 3. November 1998 wurde das liebevoll renovierte Haus als Kleinkunstbühne und Konzertlokal für die breite Öffentlichkeit zugänglich.

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