TEXT: ANNELI REINHARD; BILD: SIMON STÄHLI
Was gab den Ausschlag, das Burgerrecht zu erwerben?
Sascha Sahli: Nach meinem Lehrabschluss wurde ich von der Gesellschaft zu Schuhmachern eingeladen. Es hatte sie gefreut, dass ich mich für die Ausbildung zum Schuhmacher entschlossen hatte. Es ist heute eine seltene Berufswahl und die Angehörigen wollten sich bedanken. Darauf folgten weitere Einladungen und man hat ein bisschen um mich geworben, vermutlich, um wieder einen Schuhmacher in der Gesellschaft zu haben (lächelt). So kam ich mit der Burgergemeinde in Berührung.
Angela Sahli: Wir haben die Idee dann besprochen und gedacht: warum nicht? Ich war der Burgergemeinde bereits gelegentlich begegnet, im Alltag oder durch meinen ehemaligen Beruf in der Cateringbranche. Damals allerdings ohne zu wissen, was alles dahintersteckt.
Was schätzt ihr besonders an der Burgergemeinde?
Beide: den Wald! Wir sind fast täglich dort unterwegs und haben auch schon an einer öffentlichen Führung teilgenommen.
S.S.: Besonders schätze ich die Kulturunterstützung – die Ausgehmöglichkeiten und die Veranstaltungen…
A.S.: …und auch das soziale Engagement. Ich finde es ausserdem schön, dass in der Burgergemeinde neben vielen Entwicklungen ein Stück Tradition weiterhin lebendig bleibt.
Sascha, du lässt dich als Schuhmacher bei der Gesellschaft zu Schuhmachern einburgern. Was bedeutet das für dich?
S.S.: Das ist natürlich etwas ganz Besonderes – für mich persönlich, aber auch für die Gesellschaft, denn Einburgerungen von «echten» Schuhmachern sind selten. Mir ist es eine Herzensangelegenheit: Ich liebe Schuhe!
A.S.: Wir fühlen uns geehrt und schätzen auch die Möglichkeit, das Burgerrecht unserem Sohn Nico weiterzugeben.
Könnt ihr euch ein persönliches Engagement in der Burgergemeinde vorstellen?
A.S.: Die Organisation von Events, auch für Kinder, interessiert mich sehr. Ich hätte auf jeden Fall Lust, mich stärker einzubringen.
S.S.: Bei mir kommt es drauf an, worum es geht. Ich bin ein Handwerker und überhaupt kein PC-Mensch (lacht). Wenn es um Handarbeit geht: jederzeit gerne!
