Keine Nacht gleicht der anderen
Um 22 Uhr beginnt die Nachtschicht. In der ersten Viertelstunde wird die Pflegefachperson über Geschehnisse des Tages oder der Abendstunden informiert. Daniela Lopes kann sich ein Bild über die aktuelle Situation machen und besser abschätzen, wer ihre Unterstützung in dieser Nacht vermutlich mehr benötigen wird. Die Bedürfnisse der Bewohnenden sind sehr unterschiedlich. Einige finden selten den Schlaf, wünschen sich ein Gespräch oder manchmal auch ein Medikament, damit sie zur Ruhe kommen. Andere spüren nachts Hunger oder brauchen Hilfe für den Toilettengang. Kleine Zwischenmahlzeiten können die Pflegenden vor Ort zubereiten – Joghurts, Snacks, Bouillons und Tee stehen immer zur Verfügung.
Nach einer ersten «Runde», in der die Pflegefachfrau durch alle Zimmer der ihr zugeteilten Abteilung geht, liest sie sich in die elektronische Pflegedokumentation ein. Auch nachts werden alle Vorkommnisse und die Medikamentenabgabe genau dokumentiert. Dieser stete Informationsfluss trägt zur Qualitätssicherung bei. Pro Nacht macht die Nachtwache mindestens drei Rundgänge durch alle Zimmer der Bewohnenden. Die Pflegenden analysieren den Zustand der Bewohnenden, achten auf die Lagerung oder die notwendige Flüssigkeitszufuhr und geben viel Zuwendung. Bewohnende, die im Viererfeld selbstständig in einer Wohnung leben, verzichten teilweise auf einen Besuch der Nachtwache oder wünschen diesen nur in Ausnahmesituationen. Jede Nacht ist unterschiedlich – mit viel Flexibilität, Fachwissen und Einfühlsamkeit reagiert das Team darauf.