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«Die Chance, die sich damit bietet, ist riesig»

Das neue Logo des Museumsquartiers Bern an der Museumsnacht 2025

28.05.2025

Das Museumsquartier startet in die Realisationsphase. Bernhard Pulver, Präsident des Vereins Museumsquartier Bern, und Beat Hächler, Vorsitzender des Vorstands Museumsquartier Bern und Direktor des Alpinen Museums der Schweiz (ALPS), sprechen über neue Massnahmen, das grosse Zielbild – und über die Ankündigung der Burgergemeinde, einen Neubau am Museumsgarten finanzieren zu wollen.

TEXT: CHRISTOPH BUSSARD; BILDER: NELLY RODRIGUEZ / LIA MONNIER

Nach dreieinhalb Jahren Aufbauzeit startet das Museumsquartier in die Realisationsphase. Sind Sie froh darüber?
Bernhard Pulver: Ja, absolut. Nun können wir konkrete Massnahmen präsentieren: die neue Webseite, die Dachmarke, die Signaletik, ein gemeinsames Ticket. Was lange und sorgfältig aufgebaut wurde, erhält nun Sichtbarkeit und stärkt das Profil des Museumsquartiers.
Beat Hächler: Dieser Moment ist mit einer Ausstellung vergleichbar: Bevor man sie eröffnen und Besuchende empfangen kann, braucht es eine sorgfältige Vorbereitung. Die erwähnte Sichtbarkeit ist erfreulich, aber auch die Art und Weise, wie wir im Museumsquartier inzwischen zusammenarbeiten: Wir haben unter den Institutionen eine Arbeitsorganisation und eine Routine entwickelt, die uns erlauben, gemeinsam einen Mehrwert für das Publikum des Museumsquartiers zu schaffen.

Brauchte es die mehrjährige Aufbauzeit auch, um unter den elf Institutionen des Museumsquartiers eine gemeinsame Kultur zu entwickeln?
B.P.: Man darf nicht vergessen, dass jede Institution über Jahrzehnte hinweg ihre eigene Strategie verfolgte und ihre eigene Agenda pflegte. Die Häuser näher zueinander zu bringen, brauchte etwas Zeit. Gemessen an der langen Geschichte der einzelnen Institutionen ging dieser Prozess aber rasch vonstatten.

 

Bild Legende:
Das Museumsquartier vereint unter einer Dachmarke elf Berner Institutionen, darunter zum Beispiel das Museum für Kommunikation.

Die Zusammenarbeit im Museumsquartier findet auch über gemeinsame Projekte und Vermittlungsformate statt.
B.P.: Die grosse Vielfalt auf engstem Raum ist für sich allein bereits fantastisch. Wenn aber beispielsweise das Thema Grönland nicht nur im ALPS, sondern auch im Historischen Museum stattfindet, wenn das Museum für Kommunikation für die Ausstellung «DANCE!» mit dem Historischen Museum, der Nationalbibliothek und dem Naturhistorischen Museum kooperiert – dann bedeutet das einen Mehrwert. Zum einen für die Besuchenden, zum anderen aber auch für die einzelnen Institutionen, die durch diese Kooperationen neue Zielgruppen gewinnen können.

Wie erleben Sie das aus Sicht des Museumsdirektors?
B.H.: Wir sehen es als einen grossen Pool an Ressourcen, Kompetenzen und Kreativität. Diese Kräfte kann man je nach Situation bündeln. Wir sagen gerne: eins plus eins gleich drei. Institutionen, die zusammenarbeiten, schaffen einen Mehrwert für das Publikum des Museumsquartiers – und profitieren letztlich auch selber.

Eine andere zeitliche Ebene hat der Masterplan, den das Museumsquartier erarbeiten will. Welchen Zweck verfolgen Sie damit?
B.P.: Der Masterplan ist ein wichtiges Instrument, das weit in die Zukunft denkt und ein räumliches Zielbild des Museumsquartiers schafft. Sämtliche baulichen Entscheide, welche die einzelnen Institutionen in Zukunft treffen müssen, sollen sich an diesem Zielbild orientieren. So kann sich das Museumsquartier auch baulich Schritt für Schritt entwickeln.

Bild Legende:
Als Begegnungsort mit zahlreichen Angeboten bildet der Museumsgarten das Herz des Museumsquartiers.

A propos: Die Burgergemeinde hat die Absicht geäussert, am Museumsgarten ein zusätzliches Gebäudevolumen zu finanzieren, das unter anderem dem ALPS dient, aber auch anderen Zwecken.

B.H.: Die Chance, die sich damit bietet, ist riesig. Zum einen besteht die Aussicht auf ein neues ALPS, das die Bedürfnisse an ein modernes Museum vollumfänglich abdeckt. Das ist im heutigen Bau, in dem es weder Vermittlungsräume noch einen eigenen Veranstaltungsraum gibt, nicht mehr der Fall. Zum anderen würden wir mit dem Umzug Teil des Museumsclusters am Museumsgarten. Von dieser räumlichen Nähe können alle profitieren.
B.P.: Da zeigt sich eine Stärke der Burgergemeinde – sie kann ganz konkret helfen. Stadt und Kanton müssten da ganz andere Prozesse durchlaufen, die oft komplizierter und schwerfälliger sind.

Ein Herzensprojekt

Die Burgergemeinde Bern hat seit Beginn die Idee des Museumsquartiers wesentlich vorangetrieben und betrachtet das Projekt als eine Herzensangelegenheit. Ein zusätzliches Gebäudevolumen am Museumsgarten, das unter anderem dem Alpinen Museum der Schweiz (ALPS), aber auch anderen Zwecken dient, könnte die Vision des Museumsquartiers einen wesentlichen Schritt weiterbringen.

Über die Trägerschaft des Naturhistorischen Museums und die Mit-Trägerschaft am Bernischen Historischen Museum gestaltet die Burgergemeinde bereits heute das engere Museumsquartier prägend mit. Ihre finanzielle Beteiligung beträgt rund 50%. Vor diesem Hintergrund sieht die Burgergemeinde die Möglichkeit, sich als Bauherrin zu engagieren und den Umzug des ALPS ins Museumsquartier zu ermöglichen.

Mit dem Neubau könnten auch die Bedürfnisse des Naturhistorischen Museums oder anderer Museen in Bezug auf gemeinsame Werkstätten und Ateliers sowie spezialisierte Depots und einer zentralen Gastro-Infrastruktur berücksichtigt werden. Auch nicht-museale Drittnutzungen, die das Museumsquartier bereichern, sind denkbar.

Mehr Informationen zu den neuen Angeboten im Museumsquartier: mqb.ch

abgelegt unter: Burgergemeinde

Weitere Informationen.

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