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Wenn unterschiedliche Perspektiven zusammenkommen

Von links nach rechts: Kathrin Gschwend, Nadine Inhelder und Michael Fässler. Abwesend: Andrea Hipp.

28.05.2025

«Eine(r) für alle, alle für eine(n).» Das klingt etwas klischeehaft, doch so liesse sich die Zusammenarbeit im Ausstellungsteam des Berner Generationenhauses wohl am besten zusammenfassen. Drei Mitglieder des Teams erzählen, was das kollaborative Schaffen bedeutet und ausmacht.

TEXT: ANNELI REINHARD; BILDER: LEA MOSER

Die Plakate zur Ausstellung HILFE, ICH ERBE! sind in der Stadt kaum zu übersehen. Seit November 2024 kommen im Berner Generationenhaus Menschen aller Altersklassen und mit diversen Hintergründen zum Thema Erben ins Gespräch. Den Themenfokus entwickelt hat ein vierköpfiges Konzeptionsteam. Das Besondere: Nadine Inhelder, Michael Fässler, Kathrin Gschwend und Andrea Hipp (die am Treffen abwesend war) tragen gemeinsam die Verantwortung für die Ausstellung und deren Rahmenprogramm.

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Kathrin Gschwend

Einander ergänzen

«Von Anfang an war für uns klar, dass wir kollaborativ arbeiten wollen, um mehr Perspektiven in unsere Projekte einzubringen», sagt Nadine Inhelder, die 2022 mit Michael Fässler und Andrea Hipp die Co-Leitung des Programmteams übernahm. Tatsächlich bringt jede und jeder ganz unterschiedliche Erfahrungen aus der Psychologie, dem Journalismus, dem Design oder den Geisteswissenschaften mit, die sich sehr gut ergänzen. «Was uns vereint, ist unsere Begeisterung für gesellschaftlich relevante Themen», betont Nadine Inhelder.

Die Zusammenarbeit mit einer fliessenden Rollenverteilung ermögliche zwar Abwechslung, verlange allerdings auch mehr Zeit für Absprachen. Gerade in intensiveren Zeiten müsse die Verantwortung daher aufgeteilt werden: «Man kann nicht immer alles zusammen besprechen», bemerkt Kathrin Gschwend, deren Fokus beim Ausstellungsbetrieb und der Betreuung der Freiwilligen und des Kassenteams liegt. «Es braucht gute Strukturen und die Disziplin, sich daran zu halten», stimmt Michael Fässler zu. Konkret bedeutet es mehr Dokumentation und Updates, was auch eine sehr positive Seite hat: Dank der guten Kommunikation können alle für alle einspringen, wenn andere Aufgaben Priorität haben. «Das Berner Generationenhaus organisiert parallel zur Ausstellung ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm, und gleichzeitig müssen die Cafébar und die Angebote aller Institutionen laufen», erklärt Nadine Inhelder. Gerade die Vielfalt sei aber das Spannende an der Arbeit, fügt Kathrin Gschwend hinzu.

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Michael Fässler

Geteilte Verantwortung

Wie sieht die kollaborative Arbeit an einem Themenfokus also aus? «Wir sind zu viert für die Konzeption zuständig. Das umfasst unter anderem die Themenauswahl, die inhaltliche Entwicklung der Ausstellung, die Gestaltung des Rahmenprogramms sowie die Betreuung der Ausstellung und einen Teil der Medienarbeit», erklärt Nadine Inhelder. Am Anfang arbeitet das Team sehr eng zusammen. Sobald die Umsetzung beginnt und mehr Leute involviert sind, teilen sich die Rollen auf. «Am Anfang sitzen wir für längere Zeitblöcke zusammen und untersuchen alle möglichen Themen. Es ist ein Riesenprivileg, so frei arbeiten zu dürfen», sagt Kathrin Gschwend lächelnd. Zu Beginn gebe es sehr viel zu entscheiden, aber je konkreter das Projekt werde, desto mehr würden sich die Aufgaben auf das gesamte Team verteilen: «Beispielsweise übernimmt dann Kathrin die Betriebsorganisation, Nadine die Anfragen für das Rahmenprogramm, ich schreibe die Ausstellungstexte…», erklärt Michael Fässler. «Wir versuchen aber immer, ein Vier- oder sogar Sechsaugenprinzip zu bewahren und die Verantwortung zu teilen.»

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Nadine Inhelder

Etwas bewirken

Allen gefällt diese Arbeitsweise offensichtlich sehr. Was finden sie an ihrer Arbeit besonders motivierend? Für Nadine Inhelder ist es die Vielfalt des Publikums: «Wir haben das Privileg, inhaltlich zu arbeiten, mit dem Ziel, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Wir verfolgen als Team etwas Sinnvolles.» Die Resonanz des Projekts durch Medienbeiträge und das direkte Feedback von Besuchenden im Gästebuch seien ebenfalls eine grosse Motivation: «Man merkt, dass wir die Menschen inspirieren und ein bisschen verändern können. Zum Beispiel wird jemand nach dem Besuch der Ausstellung vielleicht ein wichtiges Gespräch mit einem Familienmitglied über das Erben führen», ergänzt Michael Fässler. «Es ist unglaublich bereichernd, Themen auszuwählen, die die Gesellschaft beschäftigen, und dazu Projekte so frei entwickeln zu dürfen», betont Kathrin Gschwend. Auch die Unterstützung und das Vertrauen des gesamten Teams und der Kommission seien nicht zu unterschätzen.

So passt die Arbeitsweise auch zur Institution: In einem Haus, das offen für alle ist, mache es Sinn, von Anfang an mehrere Perspektiven einzubringen, meint Nadine Inhelder. Tatsächlich kümmert sich das Team nicht nur um den Themenfokus, sondern fragt sich auch immer, was zur Aufenthaltsqualität der Besuchenden notwendig ist. Das Programmteam strahlt diese Willkommenskultur aus – und macht sich bereits Gedanken zum nächsten Themenfokus.

abgelegt unter: Berner Generationenhaus

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