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«Meh zuelose» als die anderen Banken

Sacha Ammann steckt voller Tatendrang.

21.10.2020

Seit Mitte 2020 ist Sacha Ammann an der Spitze der DC Bank. An neuen Ideen, wie er das Traditionshaus fit für die Zukunft machen will, mangelt es dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung nicht. Der Berner Bankier über Wertschätzung, bewusste Fehler, leises Auftreten und Wachstum dank zufriedener Kundschaft.

TEXT: PASCAL MATHIS; BILD: ZVG

MEDAILLON: Sacha Ammann, die berühmten «100 Tage» im neuen Amt sind vorbei. Angekommen im neuen Job?
SACHA AMMANN: Ja und nein. (lacht) Es ist zum Glück nicht alles neu, da ich schon seit neun Jahren dabei bin. Aber klar, die neue Funktion bringt eine Ladung an zusätzlichen Aufgaben. Wir haben den Umbruch in der Geschäftsleitung ganz bewusst genutzt, unsere Organisation auf die Zukunft auszurichten. Bernhard Ziörjen, Jan Streit und ich wollen die Bank in den Bereichen Markt, Digitalisierung, Technologie und Regulierung stärken. Noch sind wir nicht überall fit genug.

Und was steht zuoberst auf Ihrer Liste?
Ich habe ganz bewusst einen Managementfehler begangen: Das magische Dreieck «Strategie-Struktur-Kultur» habe ich als Modell genommen, aber entgegen dem Lehrbuch hinten begonnen: Ich will die Mitarbeitenden ins Zentrum stellen. Wir haben zum Beispiel eine Terrasse und einen kaum genutzten Innenhof aufgepeppt. Solche «Social areas» verbinden, fördern Austausch und Wertschätzung. Sie sind die Basis für gemeinsame Erfolge.

Was sind denn die – allenfalls neuen – Ziele der DC Bank?
Wir haben eine tolle Ausgangslage, schon nur wegen der einmaligen Rechtsform als unselbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt der Burgergemeinde Bern. Die DC Bank soll ganz bewusst anders als die anderen 245 Banken der Schweiz sein. Wir besetzen eine Nische, wollen eine führende «Boutique» im Privatkunden-Geschäft sein.

Läuft man durch Bern, fallen andere Banken viel mehr auf. Warum bleibt Ihre Bank «leise»?
Absicht! Die Schweizerinnen und Schweizer reden nicht gern übers Geld. Darum finde ich es irgendwie auch vermessen, als Bank in der Öffentlichkeit sehr präsent zu sein. Die Devise ist: Je diskreter und demütiger eine Bank ist, desto besser.

Aber wie soll denn eine neue Kundin oder ein neuer Kunde auf die Bank aufmerksam werden?
Wir leben erfreulicherweise zu einem grossen Teil von Kundenempfehlungen. Das höchste Gut überhaupt. Das zeigt, dass wir vieles richtigmachen. Daher wollen wir speziell die bestehenden Kundenbeziehungen pflegen und ausbauen, statt den Fokus nur auf neue Kundschaft legen. Wir suchen den persönlichen Austausch, arbeiten bewusst mit Papier und Füller, skizzieren und zeichnen auf. «Meh zuelose» statt gemeinsam in einen Laptop zu «gaffen» und den Kontakt zueinander zu verlieren. Erst dann kommen digitale Mittel ins Spiel, die vor allem hinter den Kulissen die Bank weiterbringen.

Corona, Negativzinsen, Konkurrenz: Wie steht die DC Bank zurzeit da?
Im Moment eigentlich sehr gut. Klar: Die Negativzinsen bringen alle Banken ins Schwitzen, und Corona verursachte einige Kosten. Wir werden das Geschäftsjahr etwa 10 Prozent unter dem Budget abschliessen. Das finde ich im Quervergleich mehr als solid.

Zum Abschluss: Braucht die Burgergemeinde überhaupt noch eine eigene Bank?
Man kam immer wieder zum Schluss, dass es gut ist, dass auch eine Bank dazu gehört. Ja, wir sind ein Exot. Aber einer unter vielen. Die Burgergemeinde ist eine bunte Mischung, und diese Vielfalt finde ich extrem toll. Es ist doch wie bei einem Tutti-Frutti: Eine Nuss ist gut, eine Weinbeere auch. Aber die feine Mischung gibts erst, wenn «d Hampfele» voll ist.

abgelegt unter: DC Bank

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