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Eine Klimaausstellung mit Zwischenstopps

19.11.2025

Von Monstersümpfen über Feuerwelten, vom grossen Dinosauriersterben bis zum heutigen Klimawandel: Die neue Dauerausstellung des Naturhistorischen Museums Bern, geht den Ursachen der menschengemachten Erderwärmung auf den Grund.

TEXT: STEFANIE CHRIST; BILDER: NELLY RODRIGUEZ; VISUAL: THEA SONDEREGGER

Klar, Dinosaurier dürfen nicht fehlen. In einem Kubus der neuen Ausstellung werden sie mit ihrem grössten Feind konfrontiert: dem aus dem Himmel herabdonnernden Meteoriten, der die meisten von ihnen früher oder später dahinraffen wird. Der Einschlag vor rund 66 Millionen Jahren verändert das Klima drastisch, es wird kalt und dunkel, Nahrungsquellen versiegen und der Lebensraum für die teils gigantischen Wesen reduziert sich so stark, dass die meisten von ihnen aussterben. Dafür ebnen sie neuen Lebewesen den Weg, die bis dahin bloss ein Nischendasein gefristet haben: den Säugetieren und damit natürlich auch dem Menschen.

Bild Legende:
Zahlreiche Fossilien aus der Museumssammlung sind zu sehen.

Wer nun sagt, dass es Klimawandel schon immer in der Erdgeschichte gegeben hat und sich unser Planet davon stets erholen konnte, hat absolut recht. Doch in der aktuellen Klimakrise stehen wir Menschen an Stelle der Dinosaurier und werfen sinnbildlich gleich selbst mit Meteoriten um uns. Denn der heutige Wandel, der hauptsächlich auf die Verbrennung fossiler Ressourcen zurückzuführen ist (also Erdgas, Erdöl und Kohle), bedroht nicht die Erde, sondern in erster Linie unseren eigenen Lebensraum, der von Hitzewellen, Fluten oder Dürren bedroht wird. Nischenlebewesen dürften sich bereits – falls sie denn welche haben – die Hände reiben und auf ihren grossen Auftritt nach dem Abtritt des Menschen gelüsten.

Kein Abgesang auf die Menschen – im Gegenteil!

Woher stammen eigentlich diese fossilen Ressourcen und in welchem Zusammenhang stehen sie zu vergangenen Landschaften wie Karbonwäldern oder Monstersümpfen, in denen 70 Zentimeter breite Libellen herumschwirrten? Auch dies zeigt die neue Dauerausstellung «Mensch, Erde! – Das Klima im Wandel» im Naturhistorischen Museum Bern, die von Dora Strahm (Ausstellungskuratorin) und Ursula Menkveld-Gfeller (Kuratorin Paläontologie) konzipiert und von Rappaport Architekturen Zürich in Szene gesetzt wurde.

Bild Legende:
Die Ausstellung lädt auf eine Zeitreise ein.

Assoziativ können die Besuchenden zwischen verschiedenen Erdzeitaltern, der Gegenwart und nahen Zukunft wandeln und stossen dabei auf Zeugen vergangener Zeiten, darunter Ammoniten, Seelilien, Dinosaurierknochen oder versteinerte Pflanzen aus der Museumssammlung. Und sie entdecken dabei Zusammenhänge, die Fragen beantworten wie: Aus welchen Erdschichten stammen die fossilen Energieträger? Wie wurden sie dort gebildet? Wie unterscheidet sich die menschengemachte Erderwärmung von vergangenen Klimakatastrophen? Und: Welche Massnahmen sind bereits im Einsatz, mit denen wir der Erwärmung begegnen können? Es handelt sich bei «Mensch, Erde!» also nicht um einen schwarzmalerischen Abgesang auf den Menschen. Im Gegenteil! Schon allein die reichhaltigen und farbintensiven Illustrationen an den Ausstellungswänden vermitteln ein Gefühl von Hoffnung und Aufbruch – in eine Zukunft, auf deren Bühne der Mensch hoffentlich noch eine Weile mitspielen wird.

Mehr zur Dauerausstellung «Mensch, Erde! – Das Klima im Wandel»: nmbe.ch

abgelegt unter: Naturhistorisches Museum

Weitere Informationen.

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