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Volles Engagement, leere Thermoskannen

16.01.2019

Einen Kurzfilm zu realisieren, ist eine Herkulesaufgabe. Besonders für ein Team von Jugendlichen, das zum Teil erstmals überhaupt an einem Film mitarbeitet. Mit viel Herzblut realisieren Jungfilmer zurzeit das Projekt «la feumée», das mit dem Spezialpreis des Prix Effort unterstützt wird. Ein Augenschein von den Dreharbeiten.

TEXT: PASCAL MATHIS

«Wir brauchen mehr Haze», tönt es durch das Waldstück in der Berner Elfenau. Mit «Haze» ist künstlicher Nebel gemeint, der die Stimmung der Szene unterstreichen soll, die an diesem Nachmittag gedreht wird. Es ist der zweitletzte Drehtag von «la feumée». Die rund 10 Jugendlichen, die am Filmset arbeiten, geben weiterhin vollen Einsatz.

«la feumée» ist ein zweisprachiger Kurzfilm, der die bedingungslose Liebe zwischen Mutter und Tochter thematisiert. Die Idee stammt von Drehbuchautor Djibril Vuille, der Ende 2017 mit dem Schreiben des Drehbuchs begonnen hatte. «Vergangenen Frühling haben wir mehrere Dutzend Leute gecastet, um die passenden Schauspieler zu finden», erklärt er. Fortlaufend stiessen Kolleginnen und Kollegen zum Team, nötiges Filmmaterial wurde organisiert und die Dreharbeiten detailliert geplant. So arbeiten nun rund zehn Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren in diesem Waldstück und trotzen dem widrigen Wetter.

Grosses Engagement – mit Unterstützung von Profis

«Es ist anstrengend und stressig», erzählt Produzentin Isabelle von Graffenried, bevor sie mit funkelnden Augen anfügt: «Aber es ist auch ‹the time of my life›!» Die Arbeit an dem Kurzfilm sei sehr erfüllend und mache trotz 14-Stunden-Drehtagen riesigen Spass. Die Gymnasiastin investiert wie die anderen involvierten Jugendlichen viel Zeit. Alle haben in der Schule Urlaub erhalten oder im Lehrbetrieb Ferientage geopfert, um nun auf dem Drehplatz sein zu können. Liegen manchmal die Nerven blank? «Eigentlich fast immer», lacht die Produzentin. «Aber wir mögen uns alle sehr – das brauchts.»

Das Engagement des Teams überzeugte vergangenen Herbst die Jury des Prix Effort, den ehemaligen Jugendpreis der Burgergemeinde Bern. Die Jury zeichnete «la feumée» mit einem Spezialpreis aus. Mit einem «Coach auf Zeit» wird die Produktion nun unterstützt: Konkret steht bei den Dreharbeiten ein Tonprofi zur Seite, berät die jungen Talente und sorgt für einen professionellen Sound. Ein weiterer Coach unterstützt die Equipe dann bei der nicht weniger aufwändigen Postproduktion.

Der Film soll erst der Anfang sein

In die Runde gefragt, ist für die meisten beteiligten Jugendlichen klar, wohin sie der berufliche Weg mal führen soll: Von Filmschule und Videoproduktionen ist die Rede, ebenso von anderen künstlerischen Richtungen. Und auch der Film selber soll «zum Fliegen» kommen: Gezeigt wird er erstmals am 30. April 2019 im Berner GenerationenHaus. Zudem probieren die Macher, den Film bei Festivals im In- und Ausland aufführen zu können.

Zunächst aber neigt sich der kalte Drehtag dem Ende zu. Das Filmmaterial und die leeren Thermoskannen werden verstaut, das Waldstück vom Abfall befreit und der künstliche Nebel hat sich mittlerweile auch verzogen. Der rund viertelstündige Film ist heute seiner Fertigstellung ein weiteres Stück näher gekommen.

abgelegt unter: Jugendliche, Kultur

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