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Schnell reagieren ist Gold wert

15.05.2022

Wie rasch ein Wald wächst, lässt sich bis zu einem gewissen Grad steuern. Das bringt Vorteile: Je schneller Bäume wie gewünscht gewachsen sind und Holz liefern, desto eher kann eine neue Baumgeneration heranwachsen. Da der Klimawandel noch viele Fragen offen lässt, ist dies zentral.

Was das Licht betrifft, geht es Bäumen nicht wirklich anders als uns Menschen. Licht ist zentral für ein gutes und gesundes Leben. Aber was hat das nun mit dem Klimawandel zu tun?

Fangen wir ganz vorne an: Angenommen, in einem Wald wachsen 200'000 Keimlinge, dann stehen nach rund 60 Jahren lediglich noch 60 bis 80 Bäume. In der Zeit dazwischen nimmt die Natur eine Auswahl vor. Oder anders gesagt, alle Keimlinge resp. jungen Bäume konkurrieren sich gegenseitig im Wettbewerb um Licht. Wer am meisten davon kriegt und zu den vitalsten gehört, überlebt.

60 oder 120 Jahre?
Dieser vorübergehende Lichtmangel verursacht lange Produktionszeiträume. Denn hat ein Baum mehr Schatten als ein anderer Baum an einem sonnigeren und weniger weniger umkämpften Ort, wächst er langsamer. Ein Jahrring ist dann vielleicht nur drei Millimeter breit anstatt deren fünf – eine entscheidende Differenz. Denn soll ein Baum beispielsweise 60 cm dick werden, kann er dies in 60 Jahren erreichen, wenn der Jahrring 5 mm breit ist. Ist der Jahrring nur 3 mm breit, dauert es 100 Jahre bis zur gewünschten Dicke.

Bei diesen Produktionszeiträumen setzt der Forstbetrieb der Burgergemeinde Bern an: Er verkürzt diese, indem er Bäume aktiv auswählt und gezielt unterstützt. So erhalten Jungbäume genügend Licht, die Produktionszeiträume werden um bis zu 50 Prozent verkürzt. Die Auswahl der Bäume erfolgt natürlich nicht schon dann, wenn die Pflanzen erst kniehoch wachsen. Bis zu einer Höhe von 12 bis 18 Metern wird die Selektion der Natur überlassen.

Samenbäume gehen nicht verloren
Diese kürzeren Phasen – auch Risikozeiträume genannt – ermöglichen es den kommenden Generationen, rasch auf starke klimatische Veränderungen reagieren zu können. So können geeignete Baumarten in eine nächste Baumgenerationen mitgenommen werden. Dank der konsequenten Durchsetzung einer markt- und naturnahen Diversifizierung steht dennoch eine grosse Auswahl an klimatauglichen Samenbäumen zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Bäume weniger sturmanfällig werden und auch eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, vom Sturm geworfen zu werden.


Mehr zur Waldbewirtschaftung der Burgergemeinde Bern:
Der Wald braucht Zeit. Aber es eilt.
Nur auf fruchtbarem Boden wächst etwas
Welche Baumarten braucht der Wald?
Schnell reagieren ist Gold wert

abgelegt unter: Forstbetrieb

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